Hannah singt ihr Osterlied

Im Abendmahl-Gottesdienst am Ostersonntag war die alttestamentliche Hannah Thema der Predigt.

Hannah wünschte sich sehnlich ein Kind, am liebsten einen Sohn und geht mit all ihrem Kummer und Schmerz in den Tempel, wo sie Gott ihr Herz ausschüttet und von Eli, dem Priester, mit den Worten getröstet wird: „Geh hin mit Frieden. Der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast!“

Als sie tatsächlich schwanger wird und den Sohn Samuel nennen kann, weiß sie noch nicht, dass ihr Kind eine große Rolle unter dem Volk der Israeliten spielen wird. Die Frau entwickelt schließlich Selbstbewusstsein: „alle, die Hannah abgeschrieben haben, werden überrascht;  alle, die Hannah klein gemacht haben, werden kleinlaut und alle, die die Welt unter sich aufteilen wollten, werden die Welt verlieren“, so Pfarrerin Langer.

Hannah erfährt, dass Gott die Menschen achtet, sie nicht übersieht, die Schwachen stark macht und die alte Ordnung beseitigt. Deshalb singt Hannah für uns zum Osterfest das Lied über ein erfülltes, vollkommenes Leben. Sie singt, dass Gott die neue Welt schafft, eine Welt, in der Bedürftige liebevoll geborgen sind und Arme von Gott hochgehoben werden. Sie singt aber auch vom Totenreich, wo Menschen degradiert werden, wo Menschen verschwinden und Schatten regieren. Was Hannah erlebt hat, singt sie frei heraus: Gott hat sich ihrer angenommen, er nimmt die Traurigen und Schwachen bei sich auf, räumt im Totenreich auf und gibt jedem Menschen seinen Namen zurück. Denn Gott verwandelt dort die Schatten in Engel, die am Osterfest anfangen zu singen dass der Herr erstanden ist, dass er das Dunkle des Todes besiegt hat und bereit ist, ans Licht zu bringen, was uns zu erdrücken droht.

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