Mein Platz? – Mein Platz! – Frauengottesdienst 2024

Eine besondere Frage und die entsprechende Antwort waren Thema des diesjährigen Frauengottesdienstes, den 6 engagierte Damen – darunter auch eine Konfirmandin – am 21.4. mit der Gemeinde feierten. „Mein Platz? – Mein Platz!“ war Inhalt eines interessanten Predigtgesprächs.

„Die Menschen sagen immer ich hätte meinen Sitzplatz nicht hergegeben, weil ich müde war, aber das stimmt nicht. Ich war nicht physisch müde… Nein, ich war es nur leid nachgeben zu müssen.“

Der Ausspruch der methodistischen Bürgerrechtlerin und Afroamerikanerin Rosa Parks war Grund für ihre Verhaftung. Am 1. Dezember 1955 forderte der Busfahrer Rosa Parks auf, ihren Sitzplatz – entsprechend der damaligen Rechtslage – frei zu geben. Aber Rosa Parks weigerte sich weil sie nicht verstand, warum ihr dieser Platz nicht zustehen sollte. Ihr kleiner Protest hatte große Folgen. Martin Luther King organisierte Proteste, die heute als Beginn der Bürgerrechtsbewegung in den USA gelten.

Im Gleichnis vom großen Festmahl passiert genau das Gegenteil. Zwar sagen die ursprünglichen Gäste ab, doch der Hausherr schickt seinen Diener los, um Menschen einzuladen, die sonst vielleicht nicht so oft eingeladen werden. Er spricht den Menschen zu: Bei mir ist Platz für euch, meine Tür steht für euch offen. Wer ihr seid, macht für mich keinen Unterschied, ich lade euch ein, zu mir zu kommen und euch zu stärken. Der Hausherr überwindet dabei seinen Zorn und erkennt, dass er sein Herz für alle Menschen öffnen muss und schafft so Platz für sie.

In Bezug auf den Platz der Frauen in dieser Welt gibt es noch immer keine zufriedenstellende Lösung, so die Feststellung der Vortragenden. In der Vergangenheit wurden Frauen häufig erst dann eingeladen, wenn man nicht genug Männer hatte, um beispielsweise eine Arbeit zu verrichten:

  • die Frauen in der Nachkriegszeit haben neue Aufgaben übernommen und geholfen, Städte wieder aufzubauen und außerdem
  • versucht die Politik aufgrund des Arbeitskräftemangels, Frauen vermehrt aus der Teilzeit zu holen.

Leider sind Unterschiede in den Aufstiegsmöglichkeiten und der Bezahlung vorhanden und gleiche Chancen und Möglichkeiten zwischen Männern und Frauen eine Zukunftsvision.

Das Gleichnis gibt eine Antwort auf die Frage nach dem Reich Gottes. Im Reich Gottes ist Platz.

  • Da ist niemand, der sagt: Du hast das falsche Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, um hier zu sitzen.
  • Niemand, die sagt: Du brauchst Geld und Macht, um mit uns an einem Tisch zu sitzen.
  • Niemand, der sagt, du musst gesund sein, du musst das und das können.
  • Niemand, die sagt: Du bist zu spät, es sind schon alle Plätze besetzt.

Im Reich Gottes gilt:

  • Hier ist ein guter Platz für dich.
  • Hier bist du willkommen.
  • Um diesen Platz müssen wir nicht kämpfen, niemand kann uns diesen Platz wegnehmen, uns verbieten diesen Platz einzunehmen.
  • Wir werden willkommen geheißen, dürfen uns setzen und bei Gott ausruhen und wie Rosa Parks es getan hat, dürfen wir einfach sitzen bleiben, den Raum einnehmen, den wir brauchen, der uns gegeben ist.

Am Ende des Gottesdienstes überraschten die Damen alle Besucher mit einer kleinen Aufmerksamkeit, die den Sonntag versüßen sollte.hen. Und wie Rosa Parks es getan hat, dürfen wir einfach sitzen bleiben, den Raum einnehmen, den wir brauchen, der uns gegeben ist.

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